Der Kreis ist rund
22.12.2024
Während sich ein erschöpftes Jahr zum Ausklang neigt, sind die kommenden beiden Wochen in privater Hinsicht häufig geprägt von Familienzusammenkünften und gemeinsamen Erinnerungen.
Diese Stunden können wunderschön sein, sie können aber auch anstrengend oder bisweilen etwas fordernd sein. Da es insgesamt ein schwieriges Jahr war und die Unruhe und Verunsicherungen anhalten, haben wir uns in der Sangha über die tibetische Praxis des Tonglen ausgetauscht. Dabei hat uns vor allem die Praxis des Tonglen beschäftigt, welche die Lehrerin Pema Chödrön einmal mit "instant tonglen" bezeichnet hat.
Uns begegnet Unheilsames, Negatives: anstatt der habituellen Antwort des Zurückweichens integrieren wir diese unerwarteten Felsen in unseren Pfad der Befreiung. Das Ungewollte wird willentlich in die Übung integriert. Wir atmen das Unangenehme ein, wir atmen es wieder aus. Bereits in der Körperlichkeit des Ausatmens findet eine Verwandlung statt: wir geben ab, wir lassen ein bisschen los. Wir mögen Teil einer Situation sein, die uns nicht gefällt, wir sehen vielleicht etwas, das uns bedrückt, wir nehmen die eigene Enge wahr.
Das sind Gelegenheiten zu üben, es sind Möglichkeiten, in Verbindung zu treten, und sei es ein zum x-ten Mal registriertes Knäuel am Boden, über das wir uns jetzt nicht noch einmal aufregen, sondern dass wir jetzt einfach entsorgen: einatmen ausatmen, der Nächste, bitte. Die Praxis des Tonglen ermöglicht es uns, unser Leben ein wenig distanzierter zu betrachten und das Unangenehme, das nicht-Gewollte zunächst weder reflexartig zurückzuweisen, noch zu verbrämen, zu verleugnen oder zumindest spontan zu verurteilen. Es bedeutet, bevor dies natürlich auch geschieht, die ganze Chose erst einmal an- und auszuatmen.
Dieses Atmen kann die blauen Berge in Schwingung versetzen. Es kann Raum für Möglichkeiten entstehen lassen und Landschaften eröffnen, die uns bislang verborgen blieben. Diese Bewegung hin zu uns ist Prajna. Diese Schwingung durch uns hindurch ist Shunyata. In dem Moment, in dem Prajna und Shunyata einander zulächeln, entsteht eine Verbindung, die uns jede Furcht vergessen lassen wird.
Gassho, Juen
Diese Stunden können wunderschön sein, sie können aber auch anstrengend oder bisweilen etwas fordernd sein. Da es insgesamt ein schwieriges Jahr war und die Unruhe und Verunsicherungen anhalten, haben wir uns in der Sangha über die tibetische Praxis des Tonglen ausgetauscht. Dabei hat uns vor allem die Praxis des Tonglen beschäftigt, welche die Lehrerin Pema Chödrön einmal mit "instant tonglen" bezeichnet hat.
Uns begegnet Unheilsames, Negatives: anstatt der habituellen Antwort des Zurückweichens integrieren wir diese unerwarteten Felsen in unseren Pfad der Befreiung. Das Ungewollte wird willentlich in die Übung integriert. Wir atmen das Unangenehme ein, wir atmen es wieder aus. Bereits in der Körperlichkeit des Ausatmens findet eine Verwandlung statt: wir geben ab, wir lassen ein bisschen los. Wir mögen Teil einer Situation sein, die uns nicht gefällt, wir sehen vielleicht etwas, das uns bedrückt, wir nehmen die eigene Enge wahr.
Das sind Gelegenheiten zu üben, es sind Möglichkeiten, in Verbindung zu treten, und sei es ein zum x-ten Mal registriertes Knäuel am Boden, über das wir uns jetzt nicht noch einmal aufregen, sondern dass wir jetzt einfach entsorgen: einatmen ausatmen, der Nächste, bitte. Die Praxis des Tonglen ermöglicht es uns, unser Leben ein wenig distanzierter zu betrachten und das Unangenehme, das nicht-Gewollte zunächst weder reflexartig zurückzuweisen, noch zu verbrämen, zu verleugnen oder zumindest spontan zu verurteilen. Es bedeutet, bevor dies natürlich auch geschieht, die ganze Chose erst einmal an- und auszuatmen.
Dieses Atmen kann die blauen Berge in Schwingung versetzen. Es kann Raum für Möglichkeiten entstehen lassen und Landschaften eröffnen, die uns bislang verborgen blieben. Diese Bewegung hin zu uns ist Prajna. Diese Schwingung durch uns hindurch ist Shunyata. In dem Moment, in dem Prajna und Shunyata einander zulächeln, entsteht eine Verbindung, die uns jede Furcht vergessen lassen wird.
Gassho, Juen