Nicht wissen, nicht erlangen
20.09.2023
Daowu fragte Shitou: „Was ist die grundlegende Bedeutung des BuddhaDharma?“
Shitou sagte: „Nicht erlangen, nicht wissen.“
Daowu sagte: „Darüber hinaus, gibt es da noch mehr?“
Shitou sagte: „Der weite Himmel hindert nicht die vorbeiziehenden Wolken.“
Nach einer Pause sagte Dogen: „Nicht erlangen und nicht wissen ist die grundlegende Bedeutung Buddhas. Der Wind bläst in die Tiefe und weite Winde wehen. Der weite Himmel hindert nicht das Treiben der weißen Wolken.
Warum also mühst Du Dich darum, Shitou zu fragen?“
Aus dem Eihei Koroku, Dogen Zenji
In unserem schönen Norden verstehen wir ein wenig von Wind. Er kann zum Beispiel wehen, toben, klatschen, pfeifen, jaulen, singen, flüstern. Wir kennen den Klang des Novemberwindes, den Februarwind, den Abendwind. Wir wissen, wie er sich auf der Haut anfühlt, wie er die Haare biegt und wie er aus unerfindlichen Gründen pünktlich um die gleichen Ecken stiebt, uns dann wieder überrascht, wenn er plötzlich heranreist, wo wir ihn nicht vermutet haben. Wir wissen, schönes und stabiles Wetter kommt bei uns oft aus dem Osten.
Wo beginnt Wind? Wie viele Winde gibt es? Wohin kann er nicht wehen? Wind verändert unsere Ansicht der Dinge. Sie sind selbst bei Windstille nicht die gleichen wie zuvor.
Wenn wir uns dem Wind entgegenstellen, können wir missmutig werden. Oder taub. Oder ziemlich nass.
Wenn wir mit ihm wiegen, ist dem nicht so.
Nichts ist falsch an Wissen oder Erlangen. Nichts ist falsch an beruflichem Ehrgeiz, an Wissensdrang und Neugierde. Nicht ist falsch daran, mich über meinen Besitz zu freuen, mein Examen, mein Auto, meine bisherige Biografie. Sie unterstützen und fordern uns, sie geben uns hochinteressante Gebiete für unsere alltägliche Praxis.
Wir leben in der Welt, das hier ist unser Kloster. Das Aufstehen am Montagmorgen, das Verdienen unserer Miete sind unsere Ess-Schalen.
Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies lediglich Attribute sind, die uns helfen, in der Welt zurecht zu kommen. Die Welt selbst, weder Wind noch Wolken, haben damit wenig zu tun.
Wenn wir ihnen folgen möchten und das tun wir mit jedem Zazen, brauchen wir nichts von alledem. Nur Freude am Fliegen und Wehen. Nur uns mitschwingen lassen und schauen, wie die Wolken ruhen und die Welt sich biegt.
Gassho, Juen
Shitou sagte: „Nicht erlangen, nicht wissen.“
Daowu sagte: „Darüber hinaus, gibt es da noch mehr?“
Shitou sagte: „Der weite Himmel hindert nicht die vorbeiziehenden Wolken.“
Nach einer Pause sagte Dogen: „Nicht erlangen und nicht wissen ist die grundlegende Bedeutung Buddhas. Der Wind bläst in die Tiefe und weite Winde wehen. Der weite Himmel hindert nicht das Treiben der weißen Wolken.
Warum also mühst Du Dich darum, Shitou zu fragen?“
Aus dem Eihei Koroku, Dogen Zenji
In unserem schönen Norden verstehen wir ein wenig von Wind. Er kann zum Beispiel wehen, toben, klatschen, pfeifen, jaulen, singen, flüstern. Wir kennen den Klang des Novemberwindes, den Februarwind, den Abendwind. Wir wissen, wie er sich auf der Haut anfühlt, wie er die Haare biegt und wie er aus unerfindlichen Gründen pünktlich um die gleichen Ecken stiebt, uns dann wieder überrascht, wenn er plötzlich heranreist, wo wir ihn nicht vermutet haben. Wir wissen, schönes und stabiles Wetter kommt bei uns oft aus dem Osten.
Wo beginnt Wind? Wie viele Winde gibt es? Wohin kann er nicht wehen? Wind verändert unsere Ansicht der Dinge. Sie sind selbst bei Windstille nicht die gleichen wie zuvor.
Wenn wir uns dem Wind entgegenstellen, können wir missmutig werden. Oder taub. Oder ziemlich nass.
Wenn wir mit ihm wiegen, ist dem nicht so.
Nichts ist falsch an Wissen oder Erlangen. Nichts ist falsch an beruflichem Ehrgeiz, an Wissensdrang und Neugierde. Nicht ist falsch daran, mich über meinen Besitz zu freuen, mein Examen, mein Auto, meine bisherige Biografie. Sie unterstützen und fordern uns, sie geben uns hochinteressante Gebiete für unsere alltägliche Praxis.
Wir leben in der Welt, das hier ist unser Kloster. Das Aufstehen am Montagmorgen, das Verdienen unserer Miete sind unsere Ess-Schalen.
Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies lediglich Attribute sind, die uns helfen, in der Welt zurecht zu kommen. Die Welt selbst, weder Wind noch Wolken, haben damit wenig zu tun.
Wenn wir ihnen folgen möchten und das tun wir mit jedem Zazen, brauchen wir nichts von alledem. Nur Freude am Fliegen und Wehen. Nur uns mitschwingen lassen und schauen, wie die Wolken ruhen und die Welt sich biegt.
Gassho, Juen
Das Gras betreten
26.08.2023
„Viel reden verursacht jede Menge Schwierigkeiten. Wenig reden hat keine Wirkung.
Nicht zu viel und nicht zu wenig redend – wie sagst Du es dann?“
Nach einer Pause sagte Dogen: „Betrete das Gras und reiche den Wind weiter.“
(aus dem Eihei Koroku)
Wir leben in einer Zeit der vielen Worte.
Da ist zunächst einmal die äußere Geschäftigkeit zu nennen: wir haben mehr Kommunikationsmöglichkeiten als je zuvor und nutzen diese auch. Uns stehen mehr Informationen als den Generationen vor uns zur Verfügung. Ob in den öffentlichen Verkehrsmitteln, auf den Straßen oder im Café: es tippelt und postet, es wischt und trackt kontinuierlich. Mütter schauen auf ihr Fon, während sie ihre Kinder im Wagen schieben, ein paar Jahrzehnte später ist es der Hund – das Fon etwas größer an Tasten, das Prinzip gleich. Es gibt kaum noch jemanden, der oder die sich spontan verabreden kann – wir müssen erst unseren Terminkalender befragen. In der Arbeit haben die Anforderungen, die an uns pro Zeiteinheit gestellt werden, stetig zugenommen.
Aus der Fülle der uns im Westen (immer noch) zur Verfügung stehenden Freizeitangebote etwas auszuwählen, kann genauso anstrengend sein wie die gesellschaftliche Erwartung, möglichst gesund zu leben, möglichst lange aktiv zu sein und möglichst effizient zu arbeiten. Von unseren spirituellen Erwartungen ganz zu schweigen...
Die Zunahme an Möglichkeiten zum Austausch hat weder zu einer Verbesserung der Lebensstandards aller Menschen, noch zu mehr Frieden, noch nicht einmal zu mehr Zufriedenheit derer geführt, die im größten Wohlstand leben. Eher ist das Gegenteil eingetreten – der Einsamkeitsindex in den Industrienationen steigt ständig und ist in den unter 20-Jährigen oder den am Arbeitsleben teilnehmenden Menschen am höchsten.
Das alles konnte der verehrte Meister im 13. Jahrhundert nicht vorhersehen.
Wohl aber kannte er den inneren Dialog und dieser scheint sich in den 1100 Jahren seither nicht sehr verändert zu haben: ständig und schier ununterbrochen kommentiert und blubbert unser Kopf. Er bespricht alles um ihn herum. Wenn das getan ist, Vergangenes. Wenn das erledigt ist, Zukünftiges. Wenn dies zu langweilig wird, widmet er sich uns selbst – ein schier unendlicher Fundus an Urteilen, Bewertungen und Maßregelungen. Repeat.
„Wenig reden hat keine Wirkung“. Diese Worte vom Begründer der Schule, die das stille, ungegenständliche Sitzen zur Wand als ihr Kernelement betrachtet, sind bemerkenswert.
Perfekt in Oryoki und als Doan, kerzengerade still im Zazen, das reicht Dogen, der so viel von Formen hielt, auch nicht.
Noch dazu scheint es darauf anzukommen, wie viel von jedem: nicht zu viel reden, nicht zu viel schweigen. Das Zen ist verwirrend!
Zu wenig, nur still dasitzen und mitschwingen, kann genauso krank machen wie stete Ablenkung durch Lärm und Gerede.
Letztendlich und dessen wurde selbst jemand wie der oft so eklektisch wirkende Dogen nicht müde, zu betonen, kommt es auf uns selbst an. Welche Antwort ruft gerade in mir? Was hält mich davon ab, sie zu zeigen? Wieso mache ich einen Unterschied zwischen Schweigen und Reden? Was kann mir passieren, wenn ich etwas sage, wenn ich mich äußere? Welche Annahme über mich selbst liegt dem zugrunde, dass ich in Anwesenheit anderer lieber schweige?
Was fürchte ich an der Stille? Was könnte geschehen, wenn ich einmal abwarte und den Moment klingen lasse?
In unserer Praxis üben wir all dies. Schweigen und sprechen, sich zeigen in der Stille und auf dem Marktplatz. Indem wir diese Gräser betreten, verleihen wir sowohl der Welt des Schweigens als auch der Welt des Klanges Ausdruck. Wir tun dies, ohne die Gräser zu knicken oder wegzuschieben. Wir sehen sie jedes Zazen ein bisschen deutlicher, wir spüren den Wind, der sie in Schwingung versetzt, den Tau, der sie biegsam macht und das Sonnenlicht, das sie glitzern lässt. Mit uns, denn ohne sie wären auch wir nicht.
Gassho, Juen
Nicht zu viel und nicht zu wenig redend – wie sagst Du es dann?“
Nach einer Pause sagte Dogen: „Betrete das Gras und reiche den Wind weiter.“
(aus dem Eihei Koroku)
Wir leben in einer Zeit der vielen Worte.
Da ist zunächst einmal die äußere Geschäftigkeit zu nennen: wir haben mehr Kommunikationsmöglichkeiten als je zuvor und nutzen diese auch. Uns stehen mehr Informationen als den Generationen vor uns zur Verfügung. Ob in den öffentlichen Verkehrsmitteln, auf den Straßen oder im Café: es tippelt und postet, es wischt und trackt kontinuierlich. Mütter schauen auf ihr Fon, während sie ihre Kinder im Wagen schieben, ein paar Jahrzehnte später ist es der Hund – das Fon etwas größer an Tasten, das Prinzip gleich. Es gibt kaum noch jemanden, der oder die sich spontan verabreden kann – wir müssen erst unseren Terminkalender befragen. In der Arbeit haben die Anforderungen, die an uns pro Zeiteinheit gestellt werden, stetig zugenommen.
Aus der Fülle der uns im Westen (immer noch) zur Verfügung stehenden Freizeitangebote etwas auszuwählen, kann genauso anstrengend sein wie die gesellschaftliche Erwartung, möglichst gesund zu leben, möglichst lange aktiv zu sein und möglichst effizient zu arbeiten. Von unseren spirituellen Erwartungen ganz zu schweigen...
Die Zunahme an Möglichkeiten zum Austausch hat weder zu einer Verbesserung der Lebensstandards aller Menschen, noch zu mehr Frieden, noch nicht einmal zu mehr Zufriedenheit derer geführt, die im größten Wohlstand leben. Eher ist das Gegenteil eingetreten – der Einsamkeitsindex in den Industrienationen steigt ständig und ist in den unter 20-Jährigen oder den am Arbeitsleben teilnehmenden Menschen am höchsten.
Das alles konnte der verehrte Meister im 13. Jahrhundert nicht vorhersehen.
Wohl aber kannte er den inneren Dialog und dieser scheint sich in den 1100 Jahren seither nicht sehr verändert zu haben: ständig und schier ununterbrochen kommentiert und blubbert unser Kopf. Er bespricht alles um ihn herum. Wenn das getan ist, Vergangenes. Wenn das erledigt ist, Zukünftiges. Wenn dies zu langweilig wird, widmet er sich uns selbst – ein schier unendlicher Fundus an Urteilen, Bewertungen und Maßregelungen. Repeat.
„Wenig reden hat keine Wirkung“. Diese Worte vom Begründer der Schule, die das stille, ungegenständliche Sitzen zur Wand als ihr Kernelement betrachtet, sind bemerkenswert.
Perfekt in Oryoki und als Doan, kerzengerade still im Zazen, das reicht Dogen, der so viel von Formen hielt, auch nicht.
Noch dazu scheint es darauf anzukommen, wie viel von jedem: nicht zu viel reden, nicht zu viel schweigen. Das Zen ist verwirrend!
Zu wenig, nur still dasitzen und mitschwingen, kann genauso krank machen wie stete Ablenkung durch Lärm und Gerede.
Letztendlich und dessen wurde selbst jemand wie der oft so eklektisch wirkende Dogen nicht müde, zu betonen, kommt es auf uns selbst an. Welche Antwort ruft gerade in mir? Was hält mich davon ab, sie zu zeigen? Wieso mache ich einen Unterschied zwischen Schweigen und Reden? Was kann mir passieren, wenn ich etwas sage, wenn ich mich äußere? Welche Annahme über mich selbst liegt dem zugrunde, dass ich in Anwesenheit anderer lieber schweige?
Was fürchte ich an der Stille? Was könnte geschehen, wenn ich einmal abwarte und den Moment klingen lasse?
In unserer Praxis üben wir all dies. Schweigen und sprechen, sich zeigen in der Stille und auf dem Marktplatz. Indem wir diese Gräser betreten, verleihen wir sowohl der Welt des Schweigens als auch der Welt des Klanges Ausdruck. Wir tun dies, ohne die Gräser zu knicken oder wegzuschieben. Wir sehen sie jedes Zazen ein bisschen deutlicher, wir spüren den Wind, der sie in Schwingung versetzt, den Tau, der sie biegsam macht und das Sonnenlicht, das sie glitzern lässt. Mit uns, denn ohne sie wären auch wir nicht.
Gassho, Juen
Vom Fuß voran und vom Fuß hintan
15.07.2023
Der sechste Ahne Huineng war auf Reisen und übernachtete im Kloster Faxing unter dem Tempelvordach. Während er sein Lager vorbereitete, hörte er ein Streitgespräch von zwei Mönchen. Der eine von ihnen sagte: „Du siehst doch, dass die Tempelfahne sich bewegt.“
Der andere antwortete: „Nein, der Wind bewegt sich.“
So ging es für eine Weile hin und her, ohne dass sie sich einigen konnten.
Der sechste Ahne ging daraufhin auf sie zu und sprach: “Würdet Ihr bitte so freundlich sein und diesem Laien erlauben, mich zu Eurer erhabenen Runde hinzuzugesellen?“
Nach einer Pause sagte er: “Weder der Wind noch die Fahne sind es, die sich bewegen. Es ist ganz einfach Euer Geist, der sich bewegt.“
Was war zuerst da, Ursache oder Wirkung? Normalerweise denken wir, dass eine Ursache eine Wirkung entfacht, aber funktioniert es auch andersum?
Unsere Sicht der Welt wird bestimmt durch den Fokus unserer Aufmerksamkeit. Lege ich diesen auf meine Intention, kann ich in meinem Wirkungskreis Kriege entfachen oder Frieden hervorbringen. Wo sitzt meine Intention? Wie wird sie beeinflusst? Wo vernehme ich sie in meinem Körper? Welche Gestalt möchte ich ihr jeweils geben?
Seit Heisenberg wissen wir, dass jede Art von Beobachtung die Existenz der beobachteten Objekte beeinflusst. Nun geht in unserer Praxis weder um Atomphysik, noch um Psychotherapie oder um philosophische Diskurse.
Es geht darum, die Bewegung - bis in das feinste Lüftchen - unseres Geistes wahrzunehmen. Um daraufhin zu entscheiden, welche Winde wir in Handlungen umwandeln möchten und welche wir besser durch uns durch wehen lassen sollten.
Was möchten wir bewegen? Wofür möchten wir uns bewegen lassen? Und wie können wir beides miteinander verbinden?
Der ganze Körper ist wie ein Mund
der im Raum hängt -
nicht fragend, ob der Wind aus Osten,
Westen, Süden oder Norden weht.
Für die gesamte Welt gleich,
lehrt die Windglocke Prajna:
ju ten ton ri an ju ten ton.
Tendo Nyojo
Gassho, Juen
Der andere antwortete: „Nein, der Wind bewegt sich.“
So ging es für eine Weile hin und her, ohne dass sie sich einigen konnten.
Der sechste Ahne ging daraufhin auf sie zu und sprach: “Würdet Ihr bitte so freundlich sein und diesem Laien erlauben, mich zu Eurer erhabenen Runde hinzuzugesellen?“
Nach einer Pause sagte er: “Weder der Wind noch die Fahne sind es, die sich bewegen. Es ist ganz einfach Euer Geist, der sich bewegt.“
Was war zuerst da, Ursache oder Wirkung? Normalerweise denken wir, dass eine Ursache eine Wirkung entfacht, aber funktioniert es auch andersum?
Unsere Sicht der Welt wird bestimmt durch den Fokus unserer Aufmerksamkeit. Lege ich diesen auf meine Intention, kann ich in meinem Wirkungskreis Kriege entfachen oder Frieden hervorbringen. Wo sitzt meine Intention? Wie wird sie beeinflusst? Wo vernehme ich sie in meinem Körper? Welche Gestalt möchte ich ihr jeweils geben?
Seit Heisenberg wissen wir, dass jede Art von Beobachtung die Existenz der beobachteten Objekte beeinflusst. Nun geht in unserer Praxis weder um Atomphysik, noch um Psychotherapie oder um philosophische Diskurse.
Es geht darum, die Bewegung - bis in das feinste Lüftchen - unseres Geistes wahrzunehmen. Um daraufhin zu entscheiden, welche Winde wir in Handlungen umwandeln möchten und welche wir besser durch uns durch wehen lassen sollten.
Was möchten wir bewegen? Wofür möchten wir uns bewegen lassen? Und wie können wir beides miteinander verbinden?
Der ganze Körper ist wie ein Mund
der im Raum hängt -
nicht fragend, ob der Wind aus Osten,
Westen, Süden oder Norden weht.
Für die gesamte Welt gleich,
lehrt die Windglocke Prajna:
ju ten ton ri an ju ten ton.
Tendo Nyojo
Gassho, Juen
Äonisches Feuer
05.07.2023
Ein Mönch fragte Daizui: „Wenn das große äonische Feuer ausbricht, wird das gesamte Universum zerstört werden. Ich frage mich: wird Dies auch zerstört werden?“
Daizui sagte: „Zerstört.“
Der Mönch sagte: „Also wird Dies mit allem anderen vergehen?“
Daizui sagte: „Mit allem anderen vergangen.“
Ein Mönch fragte Ryusai: „Wenn das große äonische Feuer ausbricht, wird das gesamte Universum zerstört werden. Ich frage mich: wird Dies auch zerstört werden?“
Ryusai sagte: „Nicht zerstört.“
Der Mönch fragte: „Warum wird Dies nicht zerstört?“
Ryusai sagte: „Weil es dasselbe ist wie das gesamte Universum.“
Shoyoroku, Fall 30
Feuer hat eine enorme Zerstörungskraft. Feuer agiert auch als Beschleuniger. Was wird zerstört, wenn wir mit „brennenden Haaren“ üben?
Was wird freigelegt? Was kann darauf keimen?
Was entsteht jeden Augenblick neu? Was „verbrennt“? Was ist tot, was ist lebendig?
Natürlich sind das unlösbare Fragen. Das Leben ist eine einzige unlösbare Aufgabe. Im Zazen haben wir die Möglichkeit, darauf zu vertrauen, dass sich Lösungen ergeben werden, wenn wir die Geduld, den Mut und die Ehrlichkeit besitzen, sie erscheinen und uns von ihnen leiten zu lassen.
Es werden neue Fragen entstehen, die andere Lösungen erforderlich machen. Frage und Antwort, Angebot und Wahlvorgang, weite Landschaften und sekundenspitze Augenblicke gemeinsam halten, miteinander verbinden und zu etwas Neuem formieren zu können, wenn der Moment es gebietet, das ist Zazen.
Gassho, Juen
Daizui sagte: „Zerstört.“
Der Mönch sagte: „Also wird Dies mit allem anderen vergehen?“
Daizui sagte: „Mit allem anderen vergangen.“
Ein Mönch fragte Ryusai: „Wenn das große äonische Feuer ausbricht, wird das gesamte Universum zerstört werden. Ich frage mich: wird Dies auch zerstört werden?“
Ryusai sagte: „Nicht zerstört.“
Der Mönch fragte: „Warum wird Dies nicht zerstört?“
Ryusai sagte: „Weil es dasselbe ist wie das gesamte Universum.“
Shoyoroku, Fall 30
Feuer hat eine enorme Zerstörungskraft. Feuer agiert auch als Beschleuniger. Was wird zerstört, wenn wir mit „brennenden Haaren“ üben?
Was wird freigelegt? Was kann darauf keimen?
Was entsteht jeden Augenblick neu? Was „verbrennt“? Was ist tot, was ist lebendig?
Natürlich sind das unlösbare Fragen. Das Leben ist eine einzige unlösbare Aufgabe. Im Zazen haben wir die Möglichkeit, darauf zu vertrauen, dass sich Lösungen ergeben werden, wenn wir die Geduld, den Mut und die Ehrlichkeit besitzen, sie erscheinen und uns von ihnen leiten zu lassen.
Es werden neue Fragen entstehen, die andere Lösungen erforderlich machen. Frage und Antwort, Angebot und Wahlvorgang, weite Landschaften und sekundenspitze Augenblicke gemeinsam halten, miteinander verbinden und zu etwas Neuem formieren zu können, wenn der Moment es gebietet, das ist Zazen.
Gassho, Juen